Das weltweite Bussystem „KNX“ existiert bereits über 30 Jahre. Erfahre hier, warum KNX der Favorit unter den Smart Home Systemen ist. [Updated: 21.08.2020 | 14:00 Uhr]

Das Onlinemagazin GEBÄUDEDIGITAL hat vor Kurzem einen unabhängigen Bericht zum KNX-Marktanteil von 53% auf dem Smart Home Markt veröffentlicht. Damit ist das KNX-System auf dem deutschen Markt verbreiteter als alle anderen Technologien zusammen – Tendenz steigend.

Hier möchten wir dir die Besonderheiten von KNX ggü. den herstellerabhängigen Systemen erläutern. Bevor wir dir die Entstehungsgeschichte von KNX näher bringen, Vorne weg der erste und wesentliche Unterschied: KNX ist kein Anbieter oder Hersteller, sondern eine Technologie zur Gebäudeautomation, auf die sich bereits vor 30 Jahren die weltweit größten Hersteller geeinigt haben. Warum man als Endbenutzer bisher so wenig von KNX kennt und gehört hat, liegt einfach daran, dass diese Technologie ursprünglich für den Einsatz auf dem gewerblichen Markt, also für große Objekte wie Einkaufshäuser, Bürogebäude, Hotels und Industrie gedacht war und nur von Fachplanern, Architekten und Elektrobetrieben mit eigenen Systemintegratoren eingeplant und eingesetzt wurde – also ausschließlich von Profis. Das hat sich bis heute nicht geändert. Der KNX-Bus ist das mit Abstand am meisten favorisierte Protokoll bei Fachplanern und Fachbetrieben, wobei auch mittlerweile immer mehr private Bauherren dazu übergehen sich die Parametrierung des Systems mittels der dafür vorgesehenen Software „ETS“ anzueignen und selbst umzusetzen. Zudem hat sich bereits einiges auf dem KNX-Markt getan. So ist die Anzahl an Herstellen von damals 30 auf heute über 500 angestiegen. Durch den großen Wettbewerb unter den Herstellern, hat sich die Technologie ständig weiterentwickelt und ist natürlich auch im Anschaffungspreis gesunken.

Urgründer des damaligen EIB (European Installation Bus) waren Albrecht Jung, Gira, Bosch Telecom, Delta Dore, Électricité de France, Electrolux, Hager Group, Merten, Siemens (Bereich AD ET), Siemens Building Technologies, Landis&Staefa Division., die sich später zusammen mit den damaligen europäischen Organisationenen BatiBUS Club international (BCI) und European Home System Association (EHSA) zusammenschlossen. Einen ausführlichen Beitrag zur Entstehung und der Technolgie vom KNX finden Sie zum Beispiel auf Wikipedia.

Natürlich ist es – wie auch bei anderen Systemen – möglich Fremdprotokolle von Nuki, ring, Philips hue, Homematic, Shelly, Sonoff etc anzubinden. Doch das ist heute gar nicht mehr notwendig. Denn der Vorteil von über 500 Herstellern, die alle auf ein weltweit etabliertes Protokoll setzen, ist der, dass man bei diesem Aufgebot an Herstellern eine Vielzahl von diversen Sensoren und Aktoren geboten bekommt. Ob die Steuerung von Licht und Beschattung, die Regelung der Heizung, als auch die Zutrittskontrolle für Hauseingangstür, Garage oder die Anbindung der Photovoltaikanlage. Das Ganze sogar über Alexa, Siri oder Google Home. Darüber hinaus kannst du dein Haus mit Alarmfunktionen mithilfe von Bewegungsmeldern, Glasbruch- oder Vibrationssensoren ausstatten.
Ein weiteres Argument gegen zu viele verschiedene Protokolle in einem System ist die größere Angriffsfläche für Einbrecher, sowie die Gefahr zusätzlich potentieller Fehlerquellen, die sich leichter einschleichen könnten. Entscheide dich daher immer möglichst für eins oder nur wenige Protokolle in deinem System. Unabhängig ob es KNX, Loxone oder ein anderer Hersteller bzw. System ist.

Link-Empfehlung
1) KNX-Standard (Wikipedia)
2) Führende Smart Home Technologie: KNX